Freitag, 7. Januar 2005
"Es erstaunt mich immer wieder, wie wenig wir uns in der Regel des schreienden Widerspruchs bewußt sind, der unsern Alltag prägt. Nämlich, wir erleben uns als politisch reife Demokraten und wehren uns aus guten Gründen gegen jeden Abbau unserer demokratischen Rechte. Wir gestehen unsern Politikern keine noch so kleine Selbstherrlichkeit zu. Wehe, sie fragen uns nicht, ob sie das Dach des Kunstmuseums flicken dürfen. Gleichzeitig begeben wir uns jeden Tag in eine Arbeitswelt, in der nichts, aber auch gar nichts demokratsich geregelt ist. Alles läuft streng hierarchisch ab. Der Chef hat recht, auch wenn er unrecht hat, und zuweilen sind wir dieser Chef."

Urs Widmer - Das Geld, die Arbeit, die Angst, das Glück

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